- Law EC, Han MX, Lai Z, et al. Associations Between Infant Screen Use, Electroencephalography Markers and Cognitive Outcomes. JAMA Pediatr. 2023;177(3):311–318.
Während frühere Generationen dem Bildschirm nur durch Fernsehen ausgesetzt waren, gilt dies nicht für Kinder, die im 21. Jahrhundert geboren wurden. Handys, Computer und Tablets sind überall und spielen eine wichtige Rolle im alltäglichen Leben. Das Resultat: auch Babys und Kleinkinder verbringen schon einen beachtlichen Teil ihres Tages vor dem Bildschirm. Man geht davon aus, dass Kinder im Alter von sechs bis 18 Monaten etwa zwei bis drei Stunden pro Tag auf Handy und Co schauen.
Dabei ist diese Zeit keinesfalls altersgerecht. So empfiehlt beispielsweise die American Academy of Pediatrics (AAP), dass Kleinkinder unter 18 Monaten überhaupt keine Zeit vor dem Bildschirm verbringen sollten – mit Ausnahme von Videotelefonaten. Schon länger stehen die Flimmerkisten im Verdacht, die kognitive Entwicklung der Kleinsten negativ zu verändern.
Eine aktuelle Studie hat nun genau das untersucht. Hierzu wurde eine Kohorte von Kindern, die innerhalb von drei Monaten geboren wurden, bis zu ihrem 9. Lebensjahr begleitet. Im Alter von 12 Monaten wurden die Eltern befragt, wie viel Zeit ihr Kind vor dem Fernseher oder mit Handy oder Tablet verbringt. Das Resultat: im Schnitt zwei Stunden.
Im Alter von 18 Monaten wurde bei den Kindern ein EEG durchgeführt. Hierbei zeigten sich kortikale Veränderungen, die auch im späteren Leben manche Hirnfunktionen beeinträchtigen können.
Die Daten zeigen einmal mehr die Verbindung zwischen Bildschirmzeit im Kleinkindalter und möglichen kognitiven Veränderungen. Es ist wichtig, die Zusammenhänge weiter zu erforschen, um Eltern beratend zur Seite zu stehen. Generell scheint eine Bildschirmabstinenz bis zumindest zum 18. Lebensmonat indiziert.