RCC: Adjuvantes Pembrolizumab verlängert Überleben

Pembrolizumab ist die erste Substanz, die als adjuvante Therapie beim Nierenzellkarzinom (RCC) zu einer statistisch signifikanten und klinisch bedeutsamen Verbesserung des Gesamtüberlebens führt. Dies sind aktuelle Daten der KEYNOTE-564 Studie.

KEYNOTE-564 untersucht adjuvante Pembrolizumab-Therapie 

Nach einer kurativen Nephrektomie bei Nierenzellkarzinomen (RCC) hängt die Überlebensrate vom Rezidivrisiko ab, was unter anderem mit zunehmendem Krankheitsstadium ansteigt. Eine effektive adjuvante Therapie ist daher von großer Bedeutung für RCC-Patientinnen und -Patienten.  Bisher konnte jedoch in keiner einzigen Studie in der adjuvanten Situation ein OS-Vorteil erreicht werden. Dies hat sich mit der dritten Interimsanalyse der KEYNOTE-564-Studie nach medianem Follow-Up von 57,2 Monaten geändert. 

Erstmals positive OS-Daten in der Adjuvans 

Pembrolizumab konnte bei Hochrisiko*-RCC im Vergleich zu Placebo eine statistisch signifikante OS-Verbesserung mit einer Hazard Ratio (HR) von 0,62 (95%-KI 0,44-0,87; p = 0,005) erzielen. Nach 48 Monaten betrug die Gesamtüberlebensrate 91,2% unter Pembrolizumab gegenüber 86% unter Placebo. Dies entspricht einer Reduktion des Sterberisikos um 38% durch die adjuvante Therapie. Der Überlebensvorteil war über alle relevanten Subgruppen hinweg konsistent.  

Darüber hinaus wurde ein anhaltender Vorteil für das krankheitsfreie Überleben (DFS) unter Pembrolizumab im Vergleich zu Placebo gezeigt, was mit früheren Zwischenanalysen übereinstimmt (HR 0,72; 95% CI 0,59-0,87). Aufgrund der früheren signifikant positiven DFS-Daten ist die adjuvante Therapie mit Pembrolizumab bei RCC mit hohem Rezidivrisiko in den Leitlinien als Empfehlung aufgenommen und seit 2022 in der EU zugelassen.

Keine neuen Sicherheitsbedenken

Die Sicherheitsergebnisse haben sich seit der letzten Analyse nicht wesentlich verändert. Schwerwiegende unerwünschte Ereignisse traten bei 20,7% der mit Pembrolizumab Behandelten und bei 11,5% der mit Placebo Behandelten auf. Dies führte bei 10,0% bzw. 1,0% zum Abbruch der Behandlung. Es wurden keine Todesfälle auf behandlungsbedingte unerwünschte Ereignisse zurückgeführt.

Take-Home-Message: Hoher Stellenwert von Pembrolizumab

Diese Ergebnisse untermauern den Stellenwert von Pembrolizumab als adjuvante Behandlung beim RCC mit erhöhtem Rezidivrisiko.

* Hohes Rezidivrisiko: 


Studiendesign KEYNOTE-564 

Die randomisierte, multizentrische, doppelblinde Phase-3-Studie KEYNOTE 564 (NCT03142334) hat die adjuvante Behandlung mit Pembrolizumab im Vergleich zu Placebo untersucht. 994 Teilnehmende, die nach Nephrektomie ein erhöhtes Rückfallrisiko hatten, wurden innerhalb von 12 Wochen nach der OP im Verhältnis 1:1 auf Pembrolizumab (200 mg i.v., alle 3 Wochen, bis zu 17 Zyklen) oder Placebo randomisiert. Primärer Endpunkt war das DFS, der wichtigste sekundäre Endpunkt das OS.

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Referenzen:
  1. Choueiri TK et al. ASCO GU 2024, LBA359; https://ascopubs.org/doi/10.1200/JCO.2024.42.4_suppl.LBA359 

  2. Choueiri TK et al. N Engl J Med 2024;390:1359-1371; Published April 17, 2024